Minigolf-Jugend-Weltmeisterschaft 2006

 

Vom 9. bis 12. August fand in Odense (Dänemark) auf den Systemen Beton und Eternit die diesjährige Jugend-Weltmeisterschaft statt.

8 Mannschaften bei den Burschen und 5 bei den Mädchen sowie etliche Einzelspieler/Innen aus insgesamt 14 Nationen kämpften um das begehrte Edelmetall.

Für den Team-Wettkampf gewertet wurden am 1. und 2. Tag je drei Durchgänge, am 3. Tag noch zwei.

Wer sich bis dahin auf der Einzelrangliste in den ersten 50% aller Teilnehmer/Innen befand, durfte auch am 4. Tag weiterspielen: vorerst eine Doppelrunde Final, danach spielten noch die besten 9 Burschen / 6 Mädchen den Superfinal.

 

Die Schweizer Delegation bestand aus Andreas Schelling (MC Rhone), Flavien Morel (MC Yverdon), Daniel Schenk (MC Vindonissa), Simon Marti (MC Eichholz Gerlafingen), Marco Eigenmann (MC Bellinzona), Marvin Hauri (PC Ergolz Pratteln) und Philipp Käser (EC Bern Enge) bei den Jungs – und für die Mädels Sabrina Bürki (MC Neuendorf), Bettina Bürki (MC Neuendorf), Sandra Wicki (MC Effretikon) und Larissa Schrag (MC Effretikon), begleitet vom Betreuerstab Urs Schmid, Omar Maggi, Geri Leitner, Geri Zuberbühler, dem Nati-Trainer Vitus Spescha sowie Sportpsychologe Heinz Graf.

 

Nach 8-tägigem intensivem Training waren alle gut vorbereitet und freuten sich auf den Wettkampf.

 

 

9. August, 1. Wettkampftag

 

Nachdem in der ersten Runde noch eher mittelmässig gespielt wurde, drehten beide Teams auf und ihnen gelangen bereits beachtliche Ergebnisse.

Bald aber wurde klar, dass beide Anlagen tief gespielt werden mussten, wollte man vorne mit dabei sein / bleiben. Ausrutscher durfte man sich über die ganze Mannschaft kaum leisten.

 

Nach den drei Durchgängen lagen unsere Mädchen mit einem winzigen Drei-Punkte-Abstand hinter Schweden auf dem tollen 2. Zwischenrang, gefolgt von den Tschechinnen, welche ihrerseits 5 Schläge einbüssten.

Die Burschen lagen auf dem viel versprechenden 4. Zwischenrang, nur gerade 4 Punkte hinter den Deutschen und den Tschechen, welche punktgleich auf Rang 2 waren; angeführt wurde die Score-Liste auch hier von den Schweden, die bereits ein Pölsterchen von 9 Schlägen von der Konkurrenz trennte.

 

 

10. August, 2. Wettkampftag

 

Nun geschah genau das, was nie hätte passieren dürfen:

Die Mädchen mussten sich auf dem Beton-Durchgang 102 (3x34) Punkte schreiben lassen, was etwa 10 Punkte zuviel waren; damit rutschten sie unbarmherzig auf den 4. Rang zurück! Auch die nachfolgenden zwei besser gelungenen Runden vermochten ihre Position nicht zu ändern, höchstens den Punkteabstand nach vorne wieder ein wenig zu verringern (ein Schlag auf den 3. Platz). Es führten die Schwedinnen vor den Österreicherinnen und den Tschechinnen.

Den Burschen erging es nicht viel besser:

Bei ihnen brauchte es allerdings zwei etwas zu hoch geratene Runden-Ergebnisse, um sie zwei Plätze weiter nach hinten zu werfen. Sie beendeten den 2. Tag auf dem 6. Zwischenrang. Die Schweizer trennte allerdings lediglich ein Schlag auf den fünften und einen weiteren auf den vierten Rang. Am nächsten (letzten) Team-Wettkampftag lag also eine Aufholjagd durchaus im Bereich des Möglichen. An der Spitze befanden sich weiterhin die Schweden vor den Deutschen und den Tschechen.

 

 

11. August, Entscheidung im Team-Wettbewerb

 

Beide Schweizer Teams hatten sich für heute nochmals viel vorgenommen, das erklärte Ziel hiess immer noch „Medaille“; die lag in erreichbarer Nähe! Also starteten alle nochmals voll motiviert.

 

Kaum gestartet, musste nun ein erstes Mal wegen Regen unterbrochen werden, was sich im Verlauf dieses Tages noch zweimal wiederholte. Trotzdem wurden von den Spitzenspielern/Spielerinnen weiterhin sehr tiefe Rundenergebnisse erzielt.

 

Lediglich die Schwedinnen zeigten erstmals Nerven, spielten sie doch im folgenden Beton-Durchgang 100, also fast so „schlecht“ wie die Schweizerinnen am Vortag.

Den Schweizer Mädchen gelang eine recht gute Beton-Runde (88), die Tschechinnen spielten aber gar 85, womit sie die Österreicherinnen überholten; die Position der Schweizerinnen blieb unverändert.

Auch der letzte Team-Durchgang auf Eternit brachte unseren Girls nicht den ersehnten Erfolg: mit 71 Schlägen schöpften sie einmal mehr ihr Potential nicht voll und ganz aus und beendeten den Wettkampf auf dem für sie enttäuschenden, undankbaren 4. Schlussrang, dem „ewigen“ 4. Platz! Enttäuschung machte sich auch deshalb breit, weil sie genau wussten, dass in diesem Jahr wirklich einmal mehr möglich gewesen wäre, hatte es doch nach dem 1. Tag so gut ausgesehen.

Die Schwedinnen vermochten sich schliesslich nur noch mit einem hauchdünnen Vorsprung von zwei Punkten ins Ziel zu retten; sie gewinnen Gold vor den Tschechinnen (Silber) und den Österreicherinnen (Bronze).

 

Die Schweizer Jungs spielten eine ansprechende Eternit-Runde, gekrönt von Flavien Morels 18er-Durchgang (!); dies brachte sie punktgleich mit den Dänen auf den vierten Zwischenrang, dicht gefolgt von den Österreichern.

Der alles entscheidende Beton-Durchgang fiel aber leider auch bei unseren Jungs etwas zu durchschnittlich aus (176), sie wurden nochmals von den Österreichern abgefangen (welche nun mit 169 die beste Beton-Runde des ganzen Wettbewerbs spielten) und beendeten den Wettkampf auf dem für sie ebenfalls leicht enttäuschenden 5. Schlussrang.

 

An der Spitze änderte sich an diesem Tag nichts mehr: Gold geht an Schweden, Silber an Deutschland und Bronze an Tschechien.

 

Einziger Wermutstropfen aus Schweizer Sicht: Von den vier Schweizerinnen qualifizierten sich Larissa, Sabrina und Sandra für den Final vom Samstag, Bettina verpasste den Einzug ins Finale nur um einen einzigen Punkt.

Und von den 7 Jungs schafften Simon, Marco, Andreas und Flavien den Schritt Richtung Final. Simon lag gar an aussichtsreicher 2. Position, nur gerade drei Schläge hinter dem führenden Schweden Johan Nilsson.

 

Also hiess es nochmals (letzte) Kräfte mobilisieren, sei es bei den im Turnier Verbliebenen als auch bei den Zuschauern fürs Anfeuern und Daumen-Drücken.

 

 

12. August, Entscheidung im Einzelwettbewerb

 

Das Ziel aller Finalisten/Finalistinnen ist immer der Einzug ins Superfinale, obwohl es für einige fast ein Ding der Unmöglichkeit darstellt.

Die besten Voraussetzungen hiefür hatten Larissa (Platz 7), Simon (Platz 2) und Marco (Platz 13). Sandra und Sabrina, welche nur 3, bzw. 4 Punkte hinter dem 6. Zwischenrang lagen, durften sich ebenfalls noch Hoffnungen machen.

 

Der Wettkampf schien am heutigen Tag jedoch unmöglich zu sein, regnete es doch in Strömen und die lokalen Wetterberichte versprachen erst auf Mittag eine leichte Besserung. Also wurde der Start vorerst auf 12:00 Uhr verschoben.

 

Um 12:30 Uhr konnte es dann tatsächlich losgehen. Die Mädchen begannen auf der Betonbahn, die Burschen auf Eternit. Es wurde gleich eine Doppelrunde – ohne Pause – gespielt.

 

Da und dort lagen nun anscheinend die Nerven etwas blank, denn es wurde (hauptsächlich bei den Girls) nicht mehr ganz so gut gespielt wie an den Vortagen.

So erging es auch den drei Schweizerinnen: Mit Doppelrunden-Ergebnissen von 54, 56 und 57 konnten sich Sandra, Larissa und Sabrina leider nicht mehr verbessern und sie platzierten sich damit auf den Rängen 9, 10 und 12, was nicht reichte für den Einzug ins Superfinale.

Andreas Schelling und Flavien Morel spielten noch mittelmässige Runden, waren am Schluss punktgleich und belegten die Ränge 31 und 33. Und obwohl Marco Eigenmann zwei gute Ergebnisse erzielte (E21, B29), sollte dies zum Schluss um 4 Punkte doch nicht reichen fürs Superfinale. Die Konkurrenz war noch stärker. Marco behielt damit den respektablen 13. Schlussrang für sich.

 

Simon Marti, der auf dem Betondurchgang mit 30 Schlägen seine erste „rote“ Runde verzeichnen musste, profitierte von einer „höheren roten“ des Deutschen Gerrit Britz, was bedeutete, dass Simon als nach wie vor 2.-Platzierter in den Superfinal einzog.

 

Nach dem folgenden Eternitdurchgang mit 21 Schlägen lag Simi gar in Führung, 2 Punkte vor Johan Nilsson (SWE) und deren 3 vor Karel Molnar (CZE) und Gerrit Britz (DE). Diese Führung konnte er bis zur letzten Bahn behaupten, leistete sich sogar noch eine Zwei an der Achtzehn und gewinnt mit gerade mal noch einem Schlag Vorsprung auf K. Molnar; Dritter wird G. Britz.

 

Wir haben also einen neuen Weltmeister, diesmal in der Kategorie Jugend, welch ein Triumph!

Nach der leisen Enttäuschung im Mannschaftswettkampf macht Simi nun alles wieder wett mit seinem Sieg. Eine durchaus gelungene WM!

 

 

BRAVO und DANKE SIMI !!

 

 

 

 

Autor: Esther Wicki

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

RESULTATE

 

 

Juniorinnen

 

 

Mannschaft                                                       Einzel

 

1. Schweden               631                                 1. Karoline Karlsson (SWE)         298

2. Tschechien             633                                 2. Charlotte Ryner (SWE)            312

3. Österreich               635                                 3. Karina Dobrovolna (CZE)         315

4. Schweiz                 642                                         

5. Deutschland            661                                 9. Sandra Wicki (CH)                  267 (o. Sf.)

                                                                           10. Larissa Schrag (CH)             267 (o. Sf.)

                                                                           12. Sabrina Bürki (CH)               271 (o. Sf.)

                                                                           14. Bettina Bürki (CH)                216 (o. F.)

 

 

 

Junioren

 

 

Mannschaft                                                       Einzel

 

1. Schweden               1203                               1. Simon Marti (CH)                    292

2. Deutschland            1214                               2. Karel Molnar (CZE)                   293

3. Tschechien             1236                               3. Gerrit Britz (DE)                        294

4. Österreich               1241

5. Schweiz                 1246                               13. Marco Eigenmann (CH)       251 (o. Sf.)

                                                                           31. Andreas Schelling (CH)       265 (o. Sf.)

                                                                           33. Flavien Morel (CH)               265 (o. Sf.)

                                                                           40. Daniel Schenk (CH)              214 (o. F.)

                                                                           42. Marvin Hauri (CH)                215 (o. F.)

                                                                           55. Philipp Käser (CH)               223 (o. F.)

 

 

 

 

o. Sf.  = ohne Superfinal

o. F.   = ohne Final